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Baldeneysee


 

Der CBF-Ortsverein Raesfeld und das Bildungswerk Raesfeld starteten am Samstag23.06.2018 wieder einmal eine gemeinsame Aktion. Diesmal war ein Ausflug zum Baldeneysee in Essen geplant. Nach einer angenehmen Busfahrt mit der Firma Brömmel erreichten wir gegen 15.00 Uhr den Anleger Hügel und stiegen auf das Schiff um. Bei Kaffee und Kuchen zog die Uferlandschaft an uns vorbei. Gegen 17.00 Uhr waren wir wieder am Anleger, ein kleiner Spaziergang und wir traten die Rückfahrt an. Ein schöner Tag fand sein Ende und jeder hatte seinen Daheimgebliebenen einiges zu erzählen.

 Der Baldeneysee ist der größte der sechs Ruhrstauseen. Er liegt im Süden der Stadt Essen zwischen den Stadtteilen Werden,Bredeney, Heisingen, Kupferdreh und Fischlaken. Betreiber der Stauanlage Baldeneysee ist der Ruhrverband.Nach ersten Planungen im Jahre 1927 durch den ersten Ruhrverbands- Geschäftsführer Karl Imhoff, der weitere Ruhrstauseen plante, und der Stadt Essen entstand zwischen Juli 1931 und März 1933 in Werden ein Ruhr- Stauwehr. Der Baldeneysee war als Absetzbecken für Schwebstoffe errichtet worden, denn durch die Verbreiterung und die daraus verringerte Fließgeschwindigkeit konnte sich die Ruhr auf natürliche Weise durch Sedimentation und Abbau vonVerunreinigungen durch Mikroorganismen selbst reinigen. Diese Aufgabe übernehmen heute in erster Linie zahlreiche Kläranlagen. Damals versuchte man, die Versorgung mit Trinkwasser trotz steigender Verbräuche und qualitativerVerschlechterung durch Industrie und Bevölkerungsanstieg zu gewährleisten. Die bereits erfolgreich gebauten Seen Harkort- und Hengsteysee bestätigten das Vorhaben.

Der Name Baldeneysee stammt daher, dass erste Planungen das Stauwehr in Höhe des Schlosses Baldeney im Ortsteil Baldeney vorsahen. Da sich dieses Vorhabenwegen zu geringen Gefälles und daher zu geringer Stromerzeugung als unwirtschaftlich herausstellte, entschied man sich, das Stauwehr weiter flussabwärts bei Werden zu errichten. Von dort erstreckt sich der Stausee heute bis zur Kampmannbrücke. Die ersten Arbeiten am See wurden in der Bevölkerung zunächst als ökologische Katastrophe gesehen, da sie ihr lieb gewonnenes Ruhrtal schwinden sah. Zum Bau des Sees wurden Grundstücke von Krupp benötigt. Als Gustav Krupp von Bohlen und Halbach aber zugesichert bekam, dass man den See von seiner Villa Hügel aus werde sehen können, stimmte er dem Bau zu. Am 1. Mai 1933 nahm die Weiße Flotte Baldeney, damals Verkehrsgesellschaft Baldeney, den Betrieb auf. Es gab drei Fähren für die Überquerung desSees, sowie drei Schiffe für Rundfahrten. Im ersten Jahr wurden eine halbe Million Fahrgäste gezählt.Nach etwa 75 Jahren Betriebszeit wurden 2011 die Schleusentore samt Antrieben und sicherheitstechnischen Komponenten erneuert, ebenso die komplette Elektro- und Automatisierungstechnik. Der Baldeneysee dient heute unter anderem dem Wassersport und als Naherholungsgebiet. Die Schiffe der Weißen Flotte verkehren in den Sommermonaten nach Fahrplan zwischen dem Stauwehr in Werden und der ehemaligen Eisenbahnbrücke, heute Fußgängerbrücke, die Heisingen mit Kupferdreh verbindet. Eine Anlegestelle befindet sich unterhalb der Villa Hügel, eine andere amSüdufer bei Haus Scheppen, einem ehemaligen adeligen Lehnsgut aus dem 13.Jahrhundert, an dem sich heute ein Motorradtreff, ein Campingplatz und ein Yachthafen befinden. Am Ufer des Baldeneysees in Heisingen liegt das Vogelschutzgebiet Heisinger Bogen, das mit einem geschützten Sumpfgebiet als Brutrevier für Haubentaucher, Kormorane, Reiher und andere bedrohte Vögel dient.